Es ist schön, auf einer längeren Zugfahrt sein Notizbuch aufzuschlagen, ein unfertiges Sonett vom letzten Februar zu finden und es mit den letzten beiden Versen fertig zu stellen - und wenn es dann noch zu den Umständen passt, es nicht länger warten zu lassen.
Am Ende des Jahres, im Ausklang des goldenen Herbstes, gibt es nichts Schöneres als vom hellgoldenen Morgenlicht durchleuchteter Nebel, der sich über restgrüne Felder und Wiesen und zwischen das letzte bunte Laubwerk der Bäume legt. Hier ist es:
Novembernebel
Vom Boden hebt sich leichter Nebel ab,
Als würde Schnee noch über seinem Ende
Im Glanz des Morgens tanzen, so als fände
Kein Halm, kein Zweig er, den noch nichts umgab.
Wohl spiegelt sich in ihm ein kühles Leuchten,
Das aus der Nacht ins blaue Meer getaucht,
An dessen Rand sich eine Wolke staucht,
Die noch vom Fallen kündet, einem Feuchten,
Das tief im Innersten erstarrt als Kunst,
Als wahres Bild den Weg zum Boden findet.
Fährt nun der Blick hindurch, wird es zu Dunst,
Der bald im fahlen Morgenlicht verschwindet;
Der Herbst erweist uns eine letzte Gunst,
Wie er den Blick an die Erinnrung bindet.
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