Sonntag, 16. September 2012

Ruhe

Als letzter Teil dieser kleinen September-Trilogie folgt eine weitere sonntägliche Spinoza-Reminiszenz, nach einem sommerlichen Sturm entstanden.

Ruhe

Ruh Dich aus vom regen Sturme,
Streck Dich in das feuchte Licht;
Sieh, schon glänzt am kleinen Wurme
Was sich groß dem Blick verspricht.

Doch noch künden Wolkentürme
Dunkel Wetterumschwung an,
Bis das Blau vorüberstürme
Zieht’s in Langsamkeit heran.

Bilder!, seht, die Helle droben
Zeichnet fein sich ins Gesicht;
Grad am Rande, wo verschoben
Scharf das Maß ins Freie sticht.

Fülle schenkt’s dem Auge dann,
Tief ins Weite senkt sich’s nieder;
Was der Schöpfung Lieb’ ersann:
Froh erhebt’s Gefühltes wieder.

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