Seit einiger Zeit schon ist eine kleine Hexameter-Dichtung von mir im Bernstein-Blog des Bernstein-Verlages der Gebrüder Remmel zu lesen. Dabei handelt es sich um eine kurze Reminiszenz zu Claire Bauroff und ihren Gedichten, die unlängst in eben jenem Verlag erschienen sind. Diese Gedichte sind größtenteils einfach gehalten, eher naiv und um das Mutter-Motiv kreisend, doch die einzelnen Gedichte zum Tanz und zur Körperkultur stechen auf angenehme, ästhetisch-analytische Art und Weise aus dem Gesamtwerk heraus und sind sehr zu empfehlen.
Hier mein Text:
Beim Tanze
Zu Claire Bauroff
Wie im Kreise der Körper sich um die Welt wie sich selbst nur
Dreht, wie die Arme, Bögen spannend, über die Locken
Zärtlich gewölbt ihr den Mutterleib künden und ihre Liebe,
Was sie dem Bruder allein nur zugeflüstert im Stillen:
Ach, so spannt’ sie die Feder wie sie es im Tanzen einst lernte,
Sehnig reizend die Bänder, dass unter dem Kleide der Brustkorb,
Nackt auch, sich zeichnet als Muster des ewig währenden Rausches;
Kannt’ sie sich selbst doch zu gut in der kühl-gespannten Ekstase,
Als ihr der Blick in die Welt zog, Unschuld, Natürlichkeit suchend.
Wandelte sie sich dann einst, wie ihre Bewegung in starre
Bilder, ihr liebes Empfinden in Mutterlob, das wohl spät kam;
Ach, so lebte sie ewig in Wort und in Bild und in Sepia-
Farbenem Fleische, das golden kreisend Vergangenheit leuchtet.
Und die Links zum Bernsteinblog seien nicht zu vergessen: