Selten ist ein solcher Frühlingsmorgen: Schwer und feucht stehen die Bäume im Nebel, der gerade erst von der Sonne gelichtet wird und noch seinen schweren Duft, kühle Nachterinnerungen und Tageswünsche, durch das eben geöffnete Fenster in Schüben wehen kann, der schlaftrunkenen Müdigkeit zu wehren. Das ist ein paar Zeilen wert:
Vom Licht
Der erste Blick geht aus gelehntem Fenster
Hinaus ins Grün, das silberfeuchte Luft
Am Boden hell verschleiert; herber Duft
Dringt durch den Spalt, Aromanachtgespenster.
Die Stille ist mit keinem Sinn zu greifen:
Das Wasser schluckt den feuerbergend Klang,
Sie hält den Wind in seinem Wellengang;
Lässt Träume noch im Sonnenwandel reifen.
Dann hebt der Dunst sich golddurchbrochen auf,
Wirft alte Muster durch das Glas ins Zimmer,
Wo sie am Boden tanzen; matter Schimmer
Umgibt sie ganz im sonnenspiegelnd Lauf,
Und aus dem Dämmerschein des Morgens bricht
Im Innern wie im Äußern nun das Licht.