Pünktlich zum ersten Schneefall des Spätjahres 2012, hier ein leichter Winterton in Blankversen (inspiriert von Sloterdijks Zeilen und Tage):
Winterton
Wo ist der Wintermensch in diesem Meer
Aus Licht, das gelblich Freude über uns
Ergießt und alles kräftig in die Blicke
Hineinlegt, wirft, und Fülle strebend treibt?
Nicht herrscht die Sehnsucht nach der Farbe mehr,
Die im Entsättigten des schneegen Schleiers
Aus Sommerhoffnung Winterleiden macht --
Ein leerer, idealer Raum für Träume.
Samstag, 27. Oktober 2012
Dienstag, 2. Oktober 2012
Herbstton
Zum Herbstanfang eine kleine Darstellung momentaner Schaffensprozesse:
Herbstton
Der dunkle Herbstton sinkt in meine Lieder;
Kein Odenmaß, kein Distichon erklingt
Und kein elegisch Ton, der Jugend singt,
Vergehende Blüte, springt zu dir hernieder.
Doch ist es Trauer nicht, die schwerer Glanz
Aus satten Farben himmelheischend zieht;
Kein Leben, das der Kälte einwärts flieht
Sieht so gekrönt sich mit erhabenem Kranz.
Noch eh vom Horizont die Schleier fallen,
Um aus den Weihern, Gassen, Wiesen bald
Zu steigen, eh die Abendschatten wallen
Um jedes Heim, um jeden vollen Wald:
Trinkst du mit tiefem Atem noch die Luft
Die zwischen Erd und Himmel schwebt als Duft.
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